Tagungsband «Strafbarkeit der Beschneidung von Jungen im Kindesalter?»

Rechtliche Würdigung der medizinisch nicht indizierten Zirkumzision vor dem Hintergrund anthropologischer und theologischer Perspektiven

Der strafrechtliche Umgang mit der medizinisch nicht not­wen­di­gen männlichen Genital­beschnei­dung im Kindesalter ist in der Schweiz umstritten und beschäftigt die Straf­rechts­praxis und -wis­sen­schaft. Es existiert weder eine Strafvorschrift wie im Fal­le der weiblichen Genitalverstümmelung noch eine Norm, die die medizinisch nicht in­di­zier­te Zirkumzision an noch ur­teils­un­fä­hi­gen Jungen unter bestimmten Bedingungen erlaubt, wie im deutschen Recht.

Die Frage, ob die sog. Knabenbeschneidung tat­bestandlich Körperverletzung ist und unter welchen Voraussetzungen sie ggf. als gerecht­fer­tigt er­scheint, lässt sich genauso nur interdisziplinär beantworten wie die Frage der Ge­bo­ten­heit einer strafrechtlichen Verfolgung. Es greifen straf-, zivil- und verfassungsrechtliche Aspek­te ineinander und diese treffen auf medizinische, anthropologische, theologische und kulturelle Gegebenheiten.

Im April 2022 fand eine Tagung an der Universität Luzern statt, die diese Perspektiven aufgegriffen und diskutiert hat.

Flyer

Das Buch ist beim Stämpfli Verlag erhältlich.