Soziologischer Standpunkt: «McDonaldisierung der Gesellschaft»
Fast alle erkennen das gelbe «M» auf rotem oder grünem Hintergrund, kennen das Happy Meal und Ronald McDonald ist vielen ein Begriff. Doch McDonalds ist nicht nur dort präsent, wo es ums Essen geht: Auch in Schulen, bei Sportanlässen oder in anderen gesellschaftlichen Bereichen hinterlässt die Fastfoodkette ihre Spuren – wenn man genau hinschaut.
Die «McDonaldisierung der Gesellschaft» macht vor nichts Halt: Bildung, Sport, Bau – sogar die Politik –, überall finden sich bestimmte Bereiche, die «mcdonaldisiert» sind. Doch was bedeutet das genau? Dr. phil. Roman Gibel erklärt in der Kolumne «Soziologischer Standpunkt», wofür dieser Begriff steht, welche Prozesse zu erkennen sind und was das Ganze mit Effizienz zu tun hat. McDonalds kann dabei als paradigmatisches Beispiel für eine umfassende Rationalisierung von Gesellschaften gelten, so der Soziologe Georg Ritzer, denn: Am Beispiel McDonalds zeigt er, wie sich planbare Arbeitsprozesse, einheitliche Strukturen und Arbeitsteilung in verschiedensten Gesellschaftsbereichen ausbreiten. Ziel ist es, Abläufe möglichst effizient, messbar und berechenbar zu gestalten und Unsicherheiten zu minimieren. So stellt das Drive Through eine effiziente Gastronomie dar. Ähnlich dienen Umfragewerte von Politiker*innen, standardisierte Lehrpläne und Sportstatistiken der Messbarkeit, um Abläufe zu optimieren. Doch was passiert, wenn Effizienz zum Selbstzweck wird? Und schwindet Vielfalt, wenn standardisierte Abläufe dominieren? Die Kolumne beleuchtet diese Fragen, zeigt Beispiele und fragt, ob McDonalds nicht auch für Vielfalt stehen könnte. Zur Kolumne!
