Soziologischer Standpunkt: «Die Tyrannei der Transparenz»
Transparenz gilt als etwas Gutes: Die ständige Verfügbarkeit von Informationen begleitet uns vermehrt. Doch welche Auswirkungen hat das auf unser Zusammenleben? Und ist Transparenz wirklich so erstrebenswert, wie gemeinhin angenommen?
Transparenz kann aus verschiedenen Perspektiven diskutiert werden: Wer gegen Transparenz ist, muss etwas verbergen – oder ist Transparenz etwa doch eine völlige Überwachung à la «Big Brother»? Dr. phil. Roman Gibel beleuchtet Transparenz in der Kolumne «Soziologischer Standpunkt» wiederum aus einem differenzierteren Blickwinkel. Bereits vor 28 Jahren fragte der Soziologe Haridimos Tsoukas nach möglichen negativen Effekten der ständigen Verfügbarkeit von Informationen. Und mit solchen Effekten haben wir heute auch zu tun: So kann durch die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Informationen das Vertrauen in Institutionen und Mitmenschen sinken. Und je höher die (Über-)Fülle an Informationen, desto weniger Wissen bleibt übrig. In der Kolumne wird aufgezeigt, weshalb diese Effekte auftreten, welche weiteren Folgen beobachtet werden können und wieso Transparenz zur Überforderung führen kann. Zur Kolumne!
