Filmfestivals in der Schweiz – Institutionalisierung und Wachstum zwischen 1980 und 2005

Projektleitung: Raimund Hasse
Bearbeitung: John Wäfler
Laufzeit: 2010-2013
Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds

Projektbeschreibung

Das Forschungsvorhaben widmet sich einem für das Schweizer Kulturleben wichtigen, aber kaum untersuchten Phänomen: dem Filmfestival. In der Schweiz werden heute rund 50 Filmfestivals veranstaltet, die meisten davon sind in den letzten 25 Jahren entstanden. Vor dem Hintergrund dieser Problematik ist es das Thema des Forschungsprojekts, die Entwicklung von Filmfestivals in der Schweiz zu untersuchen. Den Fokus bilden der Wandel der Organisation von Filmfestivals und der ihr zu Grunde liegenden Organisationspraktiken. Konkret geht es um eine Beantwortung der Frage, welche Organisationspraktiken mit dem Wachstum und der Institutionalisierung von Filmfestivals in der Schweiz einhergegangen sind. Der Untersuchungszeitraum umfasst die Jahre 1980 bis 2005. Für die Bearbeitung dieser Fragestellung ist eine Organisationsaspekte in den Vordergrund rückende institutionentheoretische Perspektive zentral.

Im Hinblick auf die Forschungsstrategie ist die Untersuchung auf Fallstudien zu drei Schweizer Filmfestivals angelegt: Filmfestival Locarno, Solothurner Filmtage und Filmfestival Freiburg. Methodisch betrachtet gilt es, den Wandel der Organisation der drei Filmfestivals und die diesem Wandel zu Grunde liegenden Organisationspraktiken zu rekonstruieren. Die Untersuchung beruht auf Archivmaterialien und ergänzend Experteninterviews mit Filmfestivalorganisatoren. Den analytischen Rahmen für die Fallstudien bilden vier Untersuchungsdimensionen, die in ihrer Gesamtheit die Organisation von Filmfestivals beschreiben: 1) Arbeitsteilung, 2) Ressourcenbeschaffung, 3) Veranstaltungsformen und 4) Kooperations-, Konkurrenz- und Einflussbeziehungen.

Gesellschaftliche Relevanz kommt dem Forschungsprojekt nicht nur aufgrund der kulturellen und ökonomischen Bedeutung des Forschungsgegenstands zu, sondern weil es mit der organisationswissenschaftlichen Ausrichtung einen innovativen Beitrag zu einem aktuellen Thema der Kulturpolitik leistet.