Die gegenwärtige Zunahme politischer Unzufriedenheit in den USA und Europa, so lautet eine weit verbreitete These, wird von denjenigen getragen, die von der Globalisierung benachteiligt werden. Diese These wird in letzter Zeit vermehrt räumlich interpretiert. Demnach würde es sich vor allem um Menschen handeln, die in peripheren Räumen leben – wie etwa auf dem Land oder in Klein- und Provinzstädten – und sich deshalb zurückgelassen fühlen.

In unserem SNF-Projekt gehen wir dieser These nach. Dafür sprechen wir mit denjenigen, die in der Öffentlichkeit wenig Gehör finden: Menschen außerhalb der Metropole. Im Laufe unserer Forschung werden wir Gruppengespräche und narrative Interviews in einer Reihe von Orten in der Schweiz, Deutschland und England führen. Wir wollen herausfinden, ob wir tatsächlich von einer ‚Kluft‘ sprechen können, welche Formen sie im Leben der Befragten annimmt und wie sie zwischen verschiedenen Ländern und Kontexten variiert.    

Derzeit haben wir mit unserer Feldforschung in der ländlichen und semi-urbanen Schweiz angefangen. Das, was traditionell als ‚Stadt-Land-Graben‘ bezeichnet wird, beherrscht seit einiger Zeit wieder die öffentliche Debatte. Um zu verstehen, wie die Schweizerinnen und Schweizer den Gegensatz zwischen Metropole, Kleinstadt und Land wahrnehmen, erheben wir Interviews an verschiedenen Orten in der Zentralschweiz. Über aktuelle Erhebungsorte und Gesprächstermine informieren die folgenden Flyer: