Antrittsvorlesung Prof. Dr. Dario Cazzoli und Prof. Dr. Matthias Ertl
Brücken bauen: Neuropsychologische und experimentelle Perspektiven in der Rehabilitationsforschung
| Datum: | 29. Oktober 2025 |
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| Zeit: | 17.30 Uhr |
| Ort: | Universität Luzern, Hörsaal 9 |
Nach Schädigungen des Gehirns können kognitive und sensomotorische Funktionen stark beeinträchtigt sein. Die Wiederherstellung dieser Funktionen stellt eine zentrale Herausforderung für die Rehabilitationsforschung dar. In ihrer gemeinsamen Antrittsvorlesung zeigen die Brückenprofessoren Dario Cazzoli und Matthias Ertl, wie neuropsychologische Mechanismen und experimentelle Ansätze dazu beitragen können, Rehabilitationsprozesse besser zu verstehen und gezielter zu fördern. Sie beleuchten, wie sich Grundlagenforschung und klinische Anwendung gegenseitig ergänzen und welchen Beitrag neue Technologien und Methoden für eine evidenzbasierte, individualisierte Rehabilitation leisten können. Dabei zeigen sie auf, wie die Brücke zwischen der Universität Luzern und dem Luzerner Kantonsspital zu optimalen Forschungsbedingungen beiträgt.
Seit dem 1. Mai 2025 ist Dario Cazzoli ausserordentlicher Professor für Neuropsychologie an der Universität Luzern. Nach seinem Studium an den Universitäten Fribourg und Bern promovierte er 2011 in Neurowissenschaften an der Universität Bern. Es folgte ein dreijähriger Forschungsaufenthalt an der University of Oxford (England). 2014 kehrte er mit einer SNF Ambizione Fellowship an die Universität Bern zurück. Ab 2016 war er zudem als klinischer Neuropsychologe am Inselspital Bern tätig. Seit 2020 leitet er die neurovisuelle Rehabilitation an der Klinik für Neurologie und Neurorehabilitation des Luzerner Kantonsspitals. Im Jahr 2021 habilitierte er an der Universität Bern im Bereich Neuropsychologie. In seiner Forschung untersucht er die neuronalen Mechanismen, die Diagnostik und die therapeutischen Ansätze kognitiver Störungen nach Hirnverletzung, mit einem besonderen Interesse für neurovisuelle Störungen.
Matthias Ertl ist ausserordentlicher Professor für experimentelle Rehabilitationswissenschaft an der Universität Luzern. Nach seinem Studium in München forschte er drei Jahre am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, bevor er an die Klinik für Neurologie der Universität München (LMU) wechselte, wo er 2016 promovierte und anschliessend als Postdoktorand tätig war. 2018 wechselte er ans Institut für Psychologie der Universität Bern, wo er 2022 habilitierte. Seit 2024 ist er Leiter der Entwicklung Physiotherapie am Luzerner Kantonsspital. Seinen Forschungsschwerpunkt setzt er auf das Zusammenspiel zwischen Sensomotorik und Kognition. Hierzu zählen insbesondere die Verarbeitung von Gleichgewichtsinformation durch das Gehirn, perzeptuelles Lernen (z.B. Gleichgewichtstraining zur Sturzprävention), räumliches Gedächtnis und Navigation.

