Exsultate, jubilate!

Jahresbericht 2024: Vorwort Armin Hartmann, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern, Präsident Universitätsrat

Die Universität Luzern darf 2025 ihr 25-jähriges Jubiläum feiern. Ein Grund, sich zu freuen und zu feiern. Gleichzeitig ist das Jubiläum Anlass für einen Rückblick und eine Standortbestimmung. Der Weg zur Universität Luzern war lang und schwierig. Es brauchte nicht weniger als fünf Anläufe und 350 Jahre, bis das Volk der Gründung endlich zustimmte. Im 21. Jahrhundert ist das Umfeld für die Gründung und die Entwicklung einer Universität gänzlich anders als zu der Zeit, als die altehrwürdigen Universitäten Europas entstanden: Die demokratische Debatte, die öffentliche Finanzierung, die Transparenz oder der Datenschutz sind nur einige Themen, die heute ganz anders zu handhaben sind. Sicher nicht einfacher, doch gleichzeitig sicher deutlich breiter abgestützt.

Der Weg, den die Universität Luzern seit ihrer Gründung zurückgelegt hat, ist deshalb erstaunlich und erfreulich. Sie konnte sich in der Hochschullandschaft etablieren, konnte wachsen, ihr Angebot an Fakultäten erweitern – beziehungsweise abrunden – und einen klaren Fokus gewinnen. Ihre wachsende Anzahl an Kooperationen zeigt ausserdem, dass sie national und international ein Netzwerk aufbauen will und kann.

Diesen erfolgversprechenden Weg haben wir im Jahr 2024 fortsetzen können. Der Aufbau der beiden neuen Fakultäten läuft sehr gut. Die Berufungen der neuen Professuren waren erfolgreich, die Anzahl der angemeldeten Studierenden übersteigt die Erwartungen. Die Abrundung des Angebots und der humanwissenschaftliche Fokus geben der Universität Luzern ein klares Profil. Die vom Kanton Zug finanzierte Blockchain-Initiative ermöglicht der Universität Luzern sieben neue Professuren, wovon fünf bereits berufen werden konnten. Nach innen konnte die Universität ihre Strukturen stärken, nach aussen dank neuer Angebote an Attraktivität gewinnen. Dieser Weg ist in den nächsten Jahren fortzusetzen, damit Luzern nicht nur die faktisch anerkannte Universität der Zentralschweiz ist, sondern national und international wahrgenommen wird. Dies ist notwendig, damit die Universität in Forschung und Lehre am Markt bestehen kann.

Für das erfolgreiche Jahr 2024 möchte ich mich bei allen Verantwortlichen der Universität herzlich bedanken. Die Stabsübergaben haben sowohl im Universitätsrat als auch beim Rektorat hervorragend funktioniert. Ich bedanke mich bei Prof. em. Dr. Giatgen A. Spinas für die Arbeit als Präsident des Universitätsrates und bei Prof. Dr. Bruno Staffelbach für das langjährige Engagement als Rektor. Der neue Rektor Prof. Dr. Martin Hartmann hat sich rasch in die Dossiers eingearbeitet und sich erfolgreich in seiner neuen Aufgabe eingelebt. Mit ihnen hat ein riesiges Team von kompetenten und engagierten Menschen die Universität Luzern im Berichtsjahr weiterentwickelt. Sie sind vom Pioniergeist jener Menschen beseelt, die die Universität Luzern vor 25 Jahren aus der Taufe gehoben und dann langsam haben wachsen lassen. Es ist aber auch dieser Pioniergeist, den es zu halten und in den nächsten Jahren weiter zu stärken gilt.

Ein Jubiläum ist immer auch der Zeitpunkt, sich Gedanken für die nächsten Jahre zu machen. Die strategische Vorgabe für die Universität Luzern spricht von Konsolidierung. Das ist nach der Gründung von zwei neuen Fakultäten sicher richtig. Doch Konsolidierung darf nicht einen Zustand des Verwaltungsdenkens bedeuten. Die Universität braucht eine Vision, wie sie sich in den nächsten 25 Jahren weiterentwickeln will. Sie muss wissen, was sie braucht, damit sie auch noch in

25 Jahren attraktiv ist – für Forschende, Lehrende und Studierende, aber auch für die Wirtschaft und die Gesellschaft. Um den allgemeinen Trend zur weiteren Tertiarisierung aufnehmen zu können, muss die Universität geeignete Strukturen aufbauen. Universitätsrat und Unileitung sind gewillt, diese Herausforderung anzunehmen.

Armin Hartmann, im Juni 2025