Im Tod mit Gott verbunden? Zur Sicht des Todes in Psalm 139 und im Alten Testament
Gastvorlesung von Prof. Dr. Thomas Krüger
Datum: | 14. Mai 2014 |
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Zeit: | 15.15 Uhr |
Ort: | Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, 6002 Luzern; Raum 3.B48 |
Im Alten Testament wird häufig die Ansicht vertreten, dass die Toten keinen Kontakt mehr mit Gott haben (und umgekehrt) – sei es, weil die Unterwelt ein Bereich ist, der Gott fern ist, oder weil die Toten zu keiner Kommunikation mehr in der Lage sind. Daneben gibt es einige wenige Texte, die mit der Möglichkeit einer Rettung aus dem Totenreich oder einer Auferstehung der Toten rechnen. Noch einmal anders scheint die Vorstellung zu sein, die in Psalm 139 formuliert wird, dass die (oder zumindest einige) Toten auch in der Unterwelt mit Gott verbunden bleiben. Diese Vorstellung soll im Rahmen der alttestamentlichen (und altorientalischen) Diskussion über Tod und Jenseits genauer rekonstruiert werden. Darüber hinaus soll wenigstens ansatzweise auch nach dem Potenzial dieser biblischen Vorstellung für ein heutiges christliches Todesverständnis gefragt werden.
Prof. Dr. Thomas Krüger, seit 1992 Inhaber des Lehrstuhls für Alttestamentliche Wissenschaft und Altorientalische Religionsgeschichte mit zusätzlichem Schwerpunkt orientalische Sprachen an der Universität Zürich. Zentrale Themen seiner Forschung sind die Anthropologie und die weisheitliche Literatur sowohl Israels als auch seiner Nachbarkulturen sowie die altorientalische Religionsgeschichte.