Wenn die Lehrerin ein Kopftuch trägt
Zu reden gibt derzeit der Fall einer kopftuchtragenden muslimischen Primarlehrerin, die in der Gemeinde Eschenbach SG angestellt werden sollte – bis von Eltern Protest kam. Religionsforscher Dr. Andreas Tunger-Zanetti kam in der Sendung «10vor10» bei Fernsehen SRF sowie in einem Gastbeitrag in Regionalzeitungen zu Wort.
Der Beitrag in «10vor10» geht von der rechtlichen Unsicherheit aus, die bei der Anstellung von Lehrerinnen im Zusammenhang mit dem Tragen des Kopftuchs herrscht. Zu Wort kommen je ein Vertreter des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz sowie des Schweizer Verbands der Schulleiterinnen und Schulleiter, die den Wunsch nach einer einheitlichen Regelung äussern. Religionsforscher Tunger-Zanetti weist darauf hin, dass das Tragen des Kopftuchs etwas sehr Persönliches ist und Kinder in der Schule auch den Umgang mit kultureller Vielfalt einüben.
Eingehender argumentiert der Religionswissenschaftler in einem Gastbeitrag, den das St. Galler Tagblatt, die Luzerner Zeitung, die Aargauer Zeitung sowie weitere Regionalblätter des Verlags CH Regionalmedien am 24. Juli 2025 abdruckten. Er stellt die Deutschschweizer Tradition des Umgangs mit Religion in der Schule der französisch geprägten Tradition eines strikten Laizismus gegenüber, betont den Vorrang professioneller Kompetenz der Lehrpersonen und sieht in erkennbarer kultureller Vielfalt innerhalb des Lehrpersonals eine pädagogische Chance.
