Schweizer Politik, insbesondere Gesundheitspolitik
In der Schweiz gehört der Föderalismus zu den Grundprinzipien des Bundesstaates seit seiner Gründung 1848. Föderalismus bedeutet in diesem Fall, dass die Kantone als Gliedstaaten über eine grosse Selbständigkeit verfügen. Im Idealfall führt der Föderalismus zu Gesetzen und Regelungen, die auf lokale Bedürfnisse zugeschnitten sind, was deren Akzeptanz erhöht und zu einem konstruktiven Wettbewerb zwischen Kantonen und Gemeinden (z. B. um tiefere Steuern und andere wirtschaftliche Standortvorteile) führt. Problematisch ist allerdings, dass sich dadurch der Regierungs- und Verwaltungsaufwand erhöhen kann. Zudem können die Unterschiede in den Wirtschafts- und Rechtssystemen zu zusätzlichen Kosten für Bürger und Unternehmen führen. Andreas Balthasar beschäftigt sich in seinen Forschungen zum Mehrebenensystem mit den Problemen und Chancen des schweizerischen Föderalismus zwischen Kooperation und Wettbewerb sowie Politikverflechtung und Entflechtung, insbesondere im Gesundheitsbereich.
Stellenangebot, Projekte und Veröffentlichungen zu diesem Schwerpunkt
Balthasar; Andreas (im Erscheinen): Der Vollzug und die Wirkungen öffentlicher Politiken. in: Peter Knoepfel, Yannis Papadopoulos, Pascal Sciarini, Adrian Vatter, Silja Häusermann (Hrsg.): Handbuch der Schweizer Politik. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung.
Sager, Fritz; Ingold, Karin; Balthasar, Andreas (2017): Policy-Analyse in der Schweiz – Besonderheiten, Theorien, Beispiele (Reihe „Politik und Gesellschaft in der Schweiz“, Bd. 4). Neue Zürcher Zeitung NZZ Libro, Zürich.
Rieder, Stefan; Balthasar; Andreas; Kissling-Näf, Ingrid (im Erscheinen): Der Vollzug öffentlicher Politiken. in: Peter Knoepfel, Yannis Papadopoulos, Pascal Sciarini, Adrian Vatter, Silja Häusermann (Hrsg.): Handbuch der Schweizer Politik. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung.
Balthasar, Andreas (2010): Are there bases for evidence-based health policy in Switzerland? Factors influencing the extent of evaluation activity in health policy in the Swiss cantons. Evidence & Policy, 6 (3), S. 333–349.