Wie Jesus zum «Arier» gemacht wurde – und wie Christ:innen sich wieder an Jesus als Juden erinnern konnten
Dr. Martin Steiner, Oberassistent an der Professur für Judaistik und Theologie
Fastenvortrag
| Datum: | 22. Februar 2026 |
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| Zeit: | 18.15 Uhr |
| Ort: | Jesuitenkirche, Bahnhofstrasse 11, Luzern |
Heute gehört es zum Grundkonsens, dass Jesus Jude war. Doch es gab im 19. Jahrhundert philosophische und theologische Strömungen, die versuchten, Jesus, der aus der Bibel Israels lebte und betete, immer mehr von seinem Judentum zu trennen. Den radikalsten institutionellen und pseudowissenschaftlichen Kraftakt, um dies zu erreichen, leistete das sogenannten «Eisenacher Entjudungsinstitut» (1939-1945). In diesem Fastenvortrag wird behandelt, wer hinter diesen Ansätzen stand und wie pseudowissenschaftlich für einen nicht-jüdischer Jesus argumentiert wurde. Letztlich wurde Jesus langsam nach dem Zweiten Weltkrieg als Jude wiederentdeckt, wofür die Seelisberg-Konferenz (1947) im Kanton Uri entscheiden war.
Die Veranstaltung ist Teil der Fastenvorträge 2026 der Theologischen Fakultät zum Thema «Erbe und Herausforderung: Antisemitismus in der christlichen Tradition»