«Die neutestamentlichen Schriften als jüdisch-messianische Texte ihrer Zeit lesen»

Dr. Christian M. Rutishauser SJ, Professor für Judaistik und Theologie

Fastenvortrag

Datum: 22. März 2026
Zeit: 18.15 Uhr
Ort: Jesuitenkirche, Bahnhofstrasse 11, Luzern

Im zweiten Jahrhundert hat die Kirche das Neue Testament zusammengestellt und mit dem Alten Testament zusammen die christliche Bibel geschaffen. Jüdisch-messianische Schriften, die sich über das Judentum hinaus an die Völker der Welt richteten, wurden christlich. Doch die Auseinandersetzungen von Jesus mit den Pharisäern oder «den Juden» im Johannesevangelium sind ursprünglich innerjüdische Auseinandersetzungen. Paulus wiederum ringt mit anderen Judenchristen darum, wie das Evangelium den Völkern zu vermitteln ist. Christlicher Antijudaismus darf also nicht ins Neue Testament zurückprojiziert werden. Die scheinbar «antijudaistischen» Stellen im Neuen Testament gilt es neu zu verstehen.

Die Veranstaltung ist Teil der Fastenvorträge 2026 der Theologischen Fakultät zum Thema «Erbe und Herausforderung: Antisemitismus in der christlichen Tradition»