Das Projekt

«Kuppel − Tempel − Minarett» ist ein Projekt des Zentrums Religionsforschung der Universität Luzern. Mit der vorliegenden Internetdokumentation dokumentiert es für die Öffentlichkeit Sakralbauten zugewanderter Religionen in der Schweiz. Seit Ende Mai 2009 liegt auf Deutsch auch ein übersichtlicher Faltprospekt über die dokumentierten Gebäude vor (Bezug: siehe Seite Info). Darüber hinaus arbeitet das Projekt die recherchierten Materialien für die Wissenschaft auf.

Ausgangslage


Der öffentliche Raum stellt einen sensiblen und keinesfalls «neutralen» Bereich dar. Dies zeigt sich deutlich, wenn sich zugewanderte Religionen etablieren. Aktuelle Beispiele liefern die Kontroversen, die in der Schweiz gegenwärtig um den Bau von Minaretten, aber bisweilen auch von orthodoxen Kirchen zu beobachten sind. Was bisher selbstverständlich schien, ist es nicht mehr. Durch markante und sichtbare Symbole − Bauten, Statuen, Prozessionen, Kleidung und anderes mehr − beanspruchen zugewanderte Religionen ihren Platz im öffentlichen Raum. Bisherige Ansprüche auf Präsenz und Teilhabe im öffentlichen Raum müssen modifiziert und oft neu verhandelt werden. Der öffentliche Raum wird öffentliches Thema.

Fragestellung


Um das Thema diskutieren zu können, benötigen die Mitglieder der Gesellschaft Informationen. Das Projekt «Kuppel − Tempel − Minarett» stellt der Öffentlichkeit Grundinformationen und Bildmaterial bereit.

Die Wissenschaft fragt, wie die erwähnten Prozesse der Eingliederung und des Aushandelns im einzelnen ablaufen und wovon sie beeinflusst werden. Auch dafür liefert das Projekt «Kuppel − Tempel − Minarett» grundlegende Informationen.

Das Projekt beschränkt sich vorläufig auf Gebäude. Doch um welche Gebäude geht es eigentlich? Was gibt es schon heute an «fremden» religiösen Bauten? Wie kamen sie zustande? Wer war die Bauherrschaft, wer nutzt sie? Wie ist das Verhältnis zur Umgebung?

Diese und weitere Fragen will das Projekt beantworten. Es erhebt und dokumentiert auf dem Gebiet der ganzen Schweiz jene Gebäude, die äusserlich als Sakralbauten erkennbar und in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg infolge von Migration entstanden sind.

Projekt mit offenem Ende


Für die erste Runde der Erhebung haben wir uns auf knapp zwanzig Gebäude beschränkt, die ihre hier gezeigte Form nach 1945 erhalten haben. Die Abgrenzung war nicht immer einfach, weitere interessante Gebäude können möglicherweise später dokumentiert werden. Ausserdem entstehen bereits jetzt neue Sakralbauten, die nach der Einweihung ebenfalls auf dieser Homepage erscheinen sollen.

Finanzierung


Die Hauptphase des Projekts, die ersten anderthalb Jahre, ist durch Drittmittel finanziert. Den Personen und Institutionen, die dazu beigetragen haben (siehe nebenstehenden Kasten), sei deshalb auch an dieser Stelle ausdrücklich gedankt.

Offen für den Austausch


Das Projekt «Kuppel − Tempel − Minarett» knüpft an die erfolgreichen Luzerner Projekte «Religionsvielfalt im Kanton Luzern» und «Religionen in der Schweiz» an. Aus Schulen, Erwachsenenbildung, Verbänden und Medien kommen immer wieder Anfragen, die das Bedürfnis nach dieser Art von Information zeigen. Nach Möglichkeit stehen wir auch für die Teilnahme an Veranstaltungen zur Verfügung oder helfen mit geeigneten Kontakten. Der Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist für unsere weitere Arbeit zentral und daher ebenfalls höchst willkommen. Und wenn Sie auf unseren Internetseiten Fehler entdecken oder uns auf thematisch wichtige Gebäude hinweisen wollen, sind wir dankbar für ein Mail an projekt-zrfremove-this.@remove-this.unilu.ch

«Kuppel − Tempel − Minarett» ist Teil des Projekts «Religionen in der Schweiz»
Siehe auch: «Religionsvielfalt im Kanton Luzern»