Soziologischer Standpunkt: «Teilen von Wohnraum»

Das Teilen von Dingen ist beliebt: So auch die gleichzeitige Nutzung von Wohnraum, indem Gastgebende und Gäste zusammen vor Ort sind. Doch was macht diese Präsenz eigentlich mit uns? Derartiges Teilen beeinflusst nämlich nicht nur unsere Art, zu wohnen, sondern darüber hinaus auch die Wahrnehmung von uns und der Welt.

Die Kolumne erscheint alle zwei Wochen in der Luzerner Zeitung. (Bild: unsplash.com/@andrekaimk)

Ob Bike-Sharing, Leihwerkzeuge oder Kleidertausch: Teilen ist im Trend – und es ist nützlich. Ressourcen können effizienter genutzt werden, Strassen werden von Autos entlastet und Überschüssiges wandert nicht in den Müll. Auch das Teilen von Wohnraum bietet einiges an Nutzen, wie Prof. Dr. Nadine Arnold in der Kolumne «Soziologischer Standpunkt» aufzeigt. Nebst den praktischen Vorteilen wie Kostenreduktion und Ressourceneffizienz, wirkt das Teilen von Wohnraum dabei auch tiefer auf uns ein: Gerade beim simultanen Teilen – also das gleichzeitige Bewohnen eines Raumes durch Gast und Gastgebende – können auch die Beziehungen zu anderen, zur Welt und zu sich selbst verändert werden. Die Forschenden rund um Henrike Kratzer, die diesem Wandel der Wahrnehmung nachgehen, bestimmen drei Typen von Gastgebenden. Wie je nach Typ die Grenzen zwischen «mein» und «dein» verwischt werden, und was das mit uns macht, werden in der Kolumne thematisiert. Zur Kolumne!