Demokratie in der Kirche? Gastvortrag von Michael Seewald

Am Donnerstag, 2. Mai 2024 um 18 Uhr hält Prof. Dr. Michael Seewald, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Münster, einen Gastvortrag zum Thema "Demokratie in der Kirche? Dogmatische Erwägungen über ein (fast) verbrauchtes Thema" an der Universität Luzern.

Seit dem späten 18. Jahrhundert wird darüber diskutiert, ob Organisationsprinzipien, wie sie in jenen Staaten praktiziert werden, die heute als «Demokratien» bezeichnet werden, Eingang in die Verfasstheit der katholischen Kirche finden sollten. Manche rühmen, was seitdem an Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Kirche alles erreicht worden sei. Andere beklagen, dass die katholische Kirche bis in die Gegenwart hinein im Rahmen einer ständischen Ordnung verbleibe. Der Dogmatik als theologischer Disziplin wird in dieser Debatte wenig demokratieförderndes Potenzial zugetraut. Dabei kann die Dogmatik, gerade weil sie einen normativen Begriff des christlichen Glaubens zu bilden hat, zweierlei erreichen: Sie vermag begrifflich zu klären, auf welchen Ebenen der Demokratiebegriff sinnvollerweise Anwendung in der katholischen Kirche finden kann. Und sie vermag zu fragen, in welchem Masse die Kirche sich demokratisch strukturieren kann, ohne ihren normativen Gehalt als die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche zu verlieren.

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