Internationale Konferenz zu Philosophie der Religionen

Die internationale, religionsphilosophische Konferenz an der Universität Luzern wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Giovanni Ventimiglia, Professor für Philosophie an der Theologischen Fakultät, zum Thema «Fake Faiths» durchgeführt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz

An der Konferenz vom 3. bis 5. Juli 2023 mit dem Titel «Fake Faiths: God, Beliefs, and the Rationality of Assent» wurden Forschungsprojekte präsentiert und in anregenden Diskussionen neue Erkenntnisse geteilt. Das Zentrum für Theologie und Philosophie der Religionen (TheiRs) verfolgte dabei den Ansatz, Religionsphilosophie nicht länger als monolithische Disziplin des westlichen Denkens zu behandeln, sondern vielmehr nun (auch) als Philosophie der Religionen, in der Denker aus christlichen, jüdischen und islamischen Traditionen miteinander in den Dialog treten.

Die Konferenz begann mit einem Referat von Roberto di Ceglie (Vatikan): er erklärte, wie religiöse «commitments» zu mehr Empathie für Andersgläubige führen können. Amber Griffioen (Duke Kunshan University) präsentierte wie «making-believe» Teil von religiöser Vorstellungskraft ist. Katherine Dormandy (Innsbruck) sprach über «religious maps of reality» und wie man darin entweder positiv eintauchen kann oder sich eher negativ «eingräbt».

Am zweiten Tag führten Ryan Mullins (Luzern, Palm Beach), Tasia Scrutton (Leeds) und Simon Hewitt (Leeds) durch die verschiedenen Positionen in der Frage nach der Möglichkeit, positive Aussagen über Gott machen zu können und wie diese Frage in Bezug auf Gottes Unpassierbarkeit (Gottes Unfähigkeit zu leiden) in der analytischen Religionsphilosophie sowie in jüdischen und arabischen Diskursen behandelt wird.

Am dritten Tag gab Behnam Zolghadr (München) stimulierende Einblicke in die arabische Logik, bevor die lokalen Experten Giovanni Ventimiglia und Ursula Schumacher die erfolgreiche Konferenz abschlossen mit Beiträgen zur Beziehung zwischen Glauben, Zustimmung, und Vernunft in Thomas von Aquin und Vatikan I. 

Die Konferenz ermöglichte es auch jungen Nachwuchsforschenden und Studierenden ihre Arbeiten zu präsentieren. Mittels einem strengen «Call for Papers» wurden fünf Personen für diese Aufgabe gewählt. Akumjung Pongen (Oxford) berichtete wie Zeugnis als Form von Wissen angesehen werden kann, Yasmin Abdelsalam (Kairo) über den jüdischen Philosophen Moses Maimonides und seine Frage, ob die menschliche Sprache angemessen über Gott sprechen kann. Nicholas Noyola (Miami) vertrat einen diskussionswürdigen Ansatz zur Allwissenheit Gottes, Karim Ayad (Istanbul) sprach über «Judgement & Tolerance» im Islam, und Amir Mohammad Emami (Exeter) gab einen Vorschlag eines «Inclusive Exclusivists».