Profil

Die Beschäftigung mit dem interreligiösen Dialog ist aus der Wissenschaft und Forschung nicht mehr wegzudenken: Keine theologische Fakultät kommt darum herum, sich mit den verschiedenen Themengebieten, die mit dem interreligiösen Dialog einhergehen, auseinanderzusetzen. Doch der Dialog kann auf zwei verschiedene Weisen geführt werden: trotz des Glaubens oder dank des Glaubens. Die erste Herangehensweise setzt voraus, dass die eigene Glaubensidentität in den Hintergrund rückt, die zweite hingegen ermöglicht es, die multikulturelle Geschichte der eigenen Identität zu erforschen. Wenn wir nämlich zu den Wurzeln der christlichen Theologie zurückgehen, finden wir wichtige Spuren des Judentums und des Islams. Man denke nur an den Einfluss von Avicenna oder Moses Maimonides auf die christliche Theologie. Die Bedeutung des Zentrums für Theologie und Philosophie der Religionen wird vor diesem Hintergrund deutlich: Es öffnet einen Zugang zu allen abrahamitischen Religionen, gerade indem man den eigenen Wurzeln treu bleibt. Dabei dient es auch vor allem der themenbezogenen, interreligiösen und interkonfessionellen Vernetzung und Koordination zwischen Forschung, Lehre und Wissenstransfer. Gelingen kann dies durch die sechs ausgewählten Professuren, die an der Theologischen Fakultät vertreten sind: der Professur für Philosophie, der Professur für Judaistik und Theologie, der Professur für Islamische Theologie, der Professur für Dogmatik, der Professur für Fundamentaltheologie und der Professur für Ökumenische Theologie.

Ziele des Zentrums

Die Ziele des Zentrums sind identisch mit den Zielen der Universität Luzern: Forschung, Lehre und kulturelle Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit. Die Forschungsgebiete erstrecken sich vor allem auf folgende Themengebiete: Interreligiöse Theologie- und Philosophiegeschichte, Dogmengeschichte, Theologie und Philosophie der Religionen, Mystik der Religionen, Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Konfliktforschung. Diese Bereiche werden in enger Zusammenarbeit innerhalb sowie ausserhalb der Universität mit anderen Universitäten, Forschungsinstituten und -einrichtungen abgedeckt. Unterstützt wird dies durch die Finanzierung diverser Forschungsprojekte zum interreligiösen Dialog; besonders hervorzuheben sind hierbei Drittmittel des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und anderer nationaler sowie internationaler Stiftungen. Das Ziel dabei ist stets folgendes: Junge und sehr gut ausgebildete Forschende mit Expertise in jüdischer, christlicher und islamischer Theologie bzw. Philosophie einzubeziehen und zu fördern. Unser Ziel ist ganz klar: Forschung statt Klischeebildung.

Erreicht wird dies durch die Durchführung von innovativen und internationalen Lehrveranstaltungen. Die Einführung des englischen Masters «Philosophy, Theology and Religions (PhilTer)» hat hierfür den Grundstein gelegt. Getragen wurden wir dabei vom folgenden Leitbild: Internationalisierung statt Provinzialisierung.

Die kulturellen Veranstaltungen, die zugleich Ziel und Zweck des Zentrums darstellen, finden hauptsächlich durch persönliche Begegnungen statt. Dabei werden wichtige Akteure des Feldes miteinander vernetzt, damit ein authentischer Diskurs erfolgen kann. Unser Leitbild lautet hier: Voneinander wissen – miteinander sprechen.

Reglement des Zentrums für Theologie und Philosophie der Religionen