Auszeichnung für Malaria-Studie

Dr. Samuel Lordemus hat untersucht, inwiefern Malaria-Hilfe in der Demokratischen Republik Kongo auf den lokalen Bedarf abgestimmt ist. Seine Studie liefert Hilfsorganisationen wichtige Hinweise für die Ausrichtung ihrer Hilfsmassnahmen und wurde dafür mit dem «International Geneva Award» ausgezeichnet.

Symbolbild: pixabay.com/nuzree

In Malariagebieten besteht in Orten, in denen Rohstoffabbau betrieben wird, ein signifikant höheres Risiko für eine Infektion mit dem Malaria-Erreger. Wenn sich die für den Abbau ausgehobenen Gruben mit Wasser füllen, bieten diese ideale Bedingungen für die Fortpflanzung der Malaria übertragenden Anopheles-Mücke.


Samuel Lordemus hat in der Demokratischen Republik Kongo untersucht, ob diejenigen Gegenden mit hohem Malariaübertragungsrisiko auch in höherem Ausmass Malaria-Hilfe von internationalen Hilfsorganisationen erhalten. Die Untersuchung wurde mittels eines ökonometrischen Verfahrens durchgeführt, welches Satellitenbilder zu Abbauaktivitäten sowie finanzielle und epidemiologische Daten von Gesundheitseinrichtungen einbezieht. Für seine Studie erhielt der Forscher der Universität Luzern im Dezember 2022 den mit 5000 Franken dotierten International Geneva Award. Die Auszeichnung wird vom «Swiss Network for International Studies» (SNIS) für wissenschaftliche Publikationen mit besonderer Relevanz für internationale Organisationen vergeben.

Die Ergebnisse zeigen, dass globale Gesundheitsinitiativen möglicherweise nur begrenzt in der Lage sind, ihre Hilfsmassnahmen auf diejenigen Empfänger und Gegenden mit dem grössten Bedarf auszurichten. Einer der Hauptgründe dafür ist laut der Studie, dass internationale Hilfsorganisationen nicht über ausreichende lokale Informationen verfügen, um optimale Entscheidungen bezüglich der Verteilung ihrer Hilfe zu treffen. Gerade in fragilen Staaten mit hoher Krankheitsbelastung und beschränkten Ressourcen in der Gesundheits­versorgung ist es von grosser Wichtigkeit, Hilfsmassnahmen gezielt einzusetzen. Die Studie empfiehlt deshalb im Falle von begrenzten Informationen und Entscheidungs­grundlagen, Führungspersonen lokaler Gemeinschaften verstärkt in die Entscheidungen über die Planung und Ausrichtung von Hilfsmassnahmen einzubeziehen.

Dr. Samuel Lordemus forscht als Postdoc im Fachbereich Gesundheitsökonomie am Departement für Gesundheitswissenschaften und Medizin der Universität Luzern.

Vollständige Studie
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