Annina Manser


BA Politikwissenschaft, MA International Relations (LSE) | Leitende Beraterin öffentliche Verwaltungen und NGOs, BDO AG | * 1987

Auf welches Engagement während deines Studiums bist du besonders stolz? Ich denke, dass ich Menschen in meinem Studienumfeld Mut und Selbstvertrauen geben konnte, sich für gesellschaftliche Themen einzusetzen.

Du hast dein Masterstudium an der renommierten London School of Economics weitergeführt, wie kamst du dazu? Zwei meiner damaligen Professoren/-innen an der Uni Luzern haben mich zu einer Bewerbung gepusht und durch ein Referenzschreiben unterstützt.

"Nach dem Master bin ich erstmal mit dem Fahrrad zurück in die Schweiz gefahren."

Welcher Tätigkeit gehst du heute nach? Ich bin Beraterin für öffentliche Verwaltungen auf jeder politischen Ebene sowie für NGOs. Nebenbei engagiere ich mich stets freiwillig für gesellschaftliche Themen.

Welche Aspekte dieser Arbeit bereiten dir am meisten Freude? Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich, ich lerne fast täglich Neues und sehe hinter die Bühne von Geschehnissen. Zurzeit arbeite ich an zwei Reorganisationsprojekten der öffentlichen Hand, zwei weitere Projekte betreffen Lohnkonzepte und Personalthemen, zudem arbeite ich ad interim bei einem Kunden.

Was sind die Schattenseiten deiner Branche? Meine Berufswahl verlangt schon sehr viel Commitment. Die Arbeitszeiten sind beweglich und manchmal überschwemmt die Arbeitswelle das Privatleben.

Auf welche an der Uni erworbenen Fähigkeiten bist du am meisten angewiesen? Auf einige Fähigkeiten wie beispielsweise logisches und vernetztes Denken, methodisches Vorgehen, politisches und wirtschaftliches Basiswissen.

Wie verlief dein Berufseinstieg? Nach meinem Master in London fuhr ich erstmal mit dem Fahrrad nach Hause in die Schweiz – ich liess mir Raum und Zeit. Dort angekommen, arbeitete ich bei einem Beratungsbüro im Bereich Research und erhielt daraufhin eine Anstellung als Beraterin.

"Ich versuche, Dinge immer mit Engagement und Leidenschaft zu machen."

Wer und was half dir dabei? Ich habe versucht, Dinge immer mit Engagement und Leidenschaft zu machen. Plötzlich stehst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort und jemand beobachtet dich dabei.

Entsprachst du formell den Anforderungen, welche im Inserat für deine heutige Stelle verlangt wurden? Nein, ich erfüllte einige Anforderungen nicht. Das Stelleninserat war eindeutig für eine erfahrene, ältere Person ausgeschrieben. Die Strategie wurde jedoch umgemünzt und sie haben sich entschieden, einen jungen Menschen aufzubauen. Fazit: Mut beim Bewerben lohnt sich!

Welchen Sinn erkennst du in deiner Arbeit? Die Sinnfrage war für mich stets matchentscheidend bei der Berufswahl. In jedem Projekt geht es um Herausforderungen und Probleme – manchmal kann ich ein klein wenig dazu beitragen, diese erfolgreich zu meistern.

Was rätst du Studierenden, damit sie einen erfolgreichen Berufseinstieg realisieren können? Es ist wichtig, offen zu bleiben, sich für vieles zu interessieren. Es wird einem stets eingetrichtert, dass man sich spezialisieren und ein persönliches Profil zeigen müsse. Ja, aber noch nicht am Anfang.

(Stand des Interviews: Mai 2016)