Wie geht es mit den Schweizer Klöstern weiter?

Am 16. September 2022 geht eine Tagung des Lehrstuhls für Kirchengeschichte der Theologischen Fakultät der Frage nach, welche Lösungen sich für Klöster angesichts der Herausforderungen der Gegenwart anbieten.

In der Schweiz steht die vielfältige, jahrhundertealte Tradition der Schweizer Klöster in einem einschneidenden Umgestaltungsprozess: Da nurmehr wenige Frauen und Männer sich für ein Leben mit Ordensgelübden entscheiden, steigt in den bestehenden Konventen der Altersdurchschnitt, und in der Folge schrumpft die Zahl der Mitglieder. Erste Klöster mussten aufgegeben werden.

Geschichte und Gegenwart zusammenbringen

In dieser Situation stellt sich die Frage nach der künftigen Nutzung der Klosteranlagen, welche häufig Zeugen einer großen, mehrere Jahrhunderte zurückreichenden Geschichte sind. An einigen Orten sind andere religiöse Gemeinschaften eingezogen, an anderen kam es zu einschneidenden Umnutzungen und Umgestaltungen.

Zu lösen sind Fragen aus den Bereichen Theologie, Recht, Finanzen und Denkmalpflege. Wo in der Planungsphase die Konvente noch bestehen, geschieht dies meist in Kooperation mit neu geschaffenen Trägerstiftungen, welche künftig eine juristische Kontinuität sicherstellen sollen. In der Regel geht das erste Bestreben dahin, eine dem ursprünglichen Gründungszweck möglichst nahe kirchliche Nutzung zu finden.

Gemeinsame Zukunft denken

Gestellt ist die Frage, ob es gelingt, anspruchsvolle Lösungen zu verwirklichen - oder ob das künftige Schicksal der Liegenschaften auf Aspekte der denkmalpflegerischen Konservierung beschränkt. Ein wichtiger Gesichtspunkt richtet sich auch auf übergeordnete Interessen: Führt die lokale Autonomie zu ungezählten Insellösungen – oder lassen sich Synergie-Effekte erzielen?

Die Tagung wird gemeinsam organisiert von der Inländischen Mission Schweiz und vom Lehrstuhl für Kirchengeschichte. Es kommen grundlegende Aspekte zur Sprache, und es werden mehrere Fallbeispiele präsentiert. Referentinnen und Referenten sind Urban Fink, Anny Lang, Silvère Lang, Claudius Luterbacher, Mariano Tschuor, Markus Ries und Christian Schweizer.

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