Dies Academicus 2018

Die Universität Luzern hat am Donnerstag, 8. November 2018, ihren Dies Academicus im Luzerner Theater gefeiert. Im Zentrum standen die Ehrungen durch die Fakultäten sowie die Festansprache von Dr. Peter Maurer, Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Die neue Ehrendoktorin und Ehrendoktoren
Die neue Ehrendoktorin und Ehrendoktoren Prof. em. Robert Salais, Prof. Dr. Monika Bütler und Guido Fluri. Nicht auf dem Bild: Prof. Dr. iur. Susanne Baer

Fokus, Relevanz und Vernetzung seien drei Qualitäten, welche die Universität Luzern auszeichnen, sagte Prof. Dr. Bruno Staffelbach nach seiner Begrüssung der Gäste aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Der Rektor benutzte die Metapher einer Brücke für die Universität Luzern: "Sie forscht zu Brücken zwischen Menschen und Institutionen, sie baut Brücken zwischen akademischen Disziplinen und sie ist Brücke für akademische Berufe, Talente und Organisationen."

Im Bestreben, die Welt mit Wissenschaft etwas besser zu machen, sei die Universität Luzern gut unterwegs. Dies etwa mit dem geplanten, vom Universitätsverein unterstützten CAS in Palliative Care, dem neuen MAS in Humanitarian Leadership in Zusammenarbeit mit dem IKRK oder mit dem Center for Rehabilitation in Global Health Systems als Kooperationspartner der Weltgesundheitsorganisation.

In der Festansprache zum Thema "Allianzen für humanitäre Aktionen" sprach Dr. Peter Maurer, Präsident des IKRK, über die Auswirkungen von Krieg und Gewalt, die Tendenzen der heutigen Konflikte und daraus ableitend die neue strategische Ausrichtung des IKRK. Diese strebe vor allem eines an: die Menschen, die von Krieg und Gewalt betroffen sind, mehr ins Zentrum der Tätigkeit zu bringen. Weil die Kluft zwischen steigenden Bedürfnissen und dem, was humanitäre Organisationen zu leisten fähig sind, immer grösser werde, müsste das IKRK innovativ bleiben. Maurer sprach sich auch für die Entwicklung neuer Kooperationsmodelle aus.

Als Gastkanton war diesmal Obwalden an den Dies Academicus eingeladen. Die Obwaldnerinnen und Obwaldner fühlten sich mit der Universität sehr verbunden, sagte Regierungsrat Christian Schäli, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons, in seinem Grusswort. Sie würden die Universität als zentrale, aber auch globale Institution des Lehrens und Lernens, als kulturstiftenden Impulsgeber, als Forschungsstätte und Dienstleister und als Ort der Reflexion und der Innovation betrachten.

Bei den anschliessenden Ehrungen und Auszeichnungen ernannte der Senat der Universität lic. iur. Doris Russi Schurter zur Ehrensenatorin. Mit der Ehrendoktorwürde wurden Guido Fluri, Prof. em. Robert Salais, Prof. Dr. iur. Susanne Baer sowie Prof. Dr. Monika Bütler bedacht (siehe unten). Der Credit Suisse Award for Best Teaching ging wie bereits im Vorjahr an Prof. Dr. Regina Aebi-Müller, Professorin für Privatrecht und Privatrechtsvergleichung. Der Universitätsverein verlieh seine Dissertationspreise an Dr. theol. des. Daria Serra-Rambone, Dr. des. Patricia Hongler, Dr. iur. Jonas Achermann und Dr. des. Florian Roth.

Im Anschluss an die Ehrungen präsentierten Doktorierende der vier Fakultäten ihre Forschungsprojekte. Martina Tollkühn (Theologische Fakultät) geht der Frage nach, was das Besondere des kirchlichen Datenschutzes im Gegensatz zum staatlichen Datenschutz ausmacht. Johannes Saal (Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät) untersucht, wie sich Jihadisten in westlichen Gesellschaften radikalisieren. Ralph Hemsley (Rechtswissenschaftliche Fakultät) will wissen, ob das Nagoya-Protokoll sein Ziel erreicht, biodiversitätsreichen Ländern einen wirtschaftlichen Anreiz zu geben und diese Biodiversität zu schützen. Melanie Häner (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät) schliesslich untersucht am Beispiel der Universität Basel, wie sich die intergenerationelle soziale Mobilität in der Schweiz seit 1460 entwickelt hat.

Regierungsrat Reto Wyss, Vorsteher des Bildungs- und Kulturdepartements, legte im Schlusswort Erkenntnisse aus dem im Sommer publizierten "Bildungsbericht Schweiz" für den Luzerner Hochschulplatz dar. "Der Vorwurf der teuren Hochschulen ist ein Mythos, der so nicht stimmt", lautete eine davon. Und: "Der Vorwurf der arbeitslosen Akademiker ist – zumindest in unserem Land – ein Ammenmärchen", so der Bildungsdirektor weiter.

Für die musikalische Rahmung des Anlasses sorgte der Chor der Universität Luzern unter der Leitung von Andrew Dunscombe.

Weitere Infos:
Reden und Impressionen vom Dies Academicus 2018

Auskunft:
Lukas Portmann, Kommunikationsbeauftragter Universität Luzern, +41 41 229 50 90, lukas.portmannremove-this.@remove-this.unilu.ch