Lucerne Academy: Verknüpfung von Wissen und Praxis

Der Themenkomplex Menschenrechte und Handel steht im Zentrum der aktuell laufenden Lucerne Academy for Human Rights Implementation. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis und die Vernetzung stehen im Vordergrund der Summer School der Rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Lucerne Academy Gruppenbild
Die Teilnehmenden der diesjährigen "Lucerne Academy for Human Rights Implementation" stammen aus 10 Ländern.

Der dreiwöchige Anlass, der noch bis am 23. Juli dauert, beinhaltet nebst Vorlesungen und Lunch-Seminaren einen fiktiven Gerichtsfall (Moot Court) und Exkursionen nach Genf und Strassburg. Die Vorlesungen vermitteln grundlegendes Wissen zum Thema Menschenrechte und Handel (Human Rights and Business).

In Lunch-Seminaren über Mittag erfahren die Studierenden von national und international renommierten Praktikern, wie die Arbeit mit Menschenrechten konkret aussehen kann. Diese Seminare bieten gleichzeitig die Möglichkeit, mit Professorinnen und Professoren in einem informellen Rahmen in Kontakt zu treten und Fragen zu stellen.

Moot Court als Höhepunkt

Ihr Wissen können die Studierenden schliesslich in einem Moot Court unter Beweis stellen. Dazu lernen sie, rechtliche Argumente für die Kläger- bzw. Beklagtenpartei zu bilden und diese in einer Rechtsschrift niederzuschreiben. Anschliessend vertreten sie ihre Argumente vor Richterinnen und Richtern in einem Plädoyer. Der Moot Court ist gemäss Sarah Kehl, Associate Director der Lucerne Academy, einer der Höhepunkte des Anlasses und für viele Studierende gar der Grund, sich anzumelden.

"Lucerne Academy"-Teilnehmer Ezequiel Steuermann
Ezequiel Steuermann, Teilnehmer aus Argentinien

Das bestätigt Ezequiel Steuermann aus Argentinien, der an der Lucerne Academy teilnimmt. Für ihn ist es nicht der erste Moot Court. Er schätzt dieses Format, weil er dort sein angeeignetes Wissen umsetzen und sich auf seine zukünftige Arbeit als Anwalt vorbereiten kann. Die gezielte Schulung der Fähigkeiten, welche später für die Tätigkeit als Anwältin oder Anwalt gefragt sind, war von Beginn weg ein Hauptziel der Lucerne Academy, erklärt Sarah Kehl. Zentral sei ferner das Bestreben, aktiv zur Umsetzung der Menschenrechte und zum Prozess der weltweiten Demokratisierung beizutragen.

Dazu passt, dass Studierenden aus Entwicklungs- und Schwellenländern dank Drittmitteln die Möglichkeit zur Teilnahme geboten wird. So konnte die Lucerne Academy for Human Rights Implementation dieses Jahr Studierende aus rund zehn verschiedenen Ländern willkommen heissen.

Exkursionen nach Genf und Strassburg

Abgerundet wird das Programm durch zwei Exkursionen nach Genf zur UNO und zum Büro des Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) sowie nach Strassburg an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und zum Sitz des Europarats. In Genf erhalten die Studierenden Einblicke in die Arbeit der beiden Organisationen. In Strassburg stellt ein am EGMR tätiger Anwalt seinen beruflichen Alltag vor und beim Europapalast erfahren die Studierenden mehr über die Struktur des Europarats.

Gemäss Sarah Kehl ist die Vernetzung ein wichtiger Aspekt dieser Summer School, sowohl unter den Studierenden selbst als auch mit den Professorinnen und Professoren und Praktikern. Die Möglichkeit, als Studierender enge Kontakte zu Professorinnen und Professoren knüpfen zu können, sieht Ezequiel Steuermann als einen klaren Vorteil der Lucerne Academy gegenüber anderen Summer Schools.

Aktives Alumni-Netzwerk

Die geknüpften Kontakte bleiben nach Ende der Summer School erhalten, sowohl unter Studierenden selbst als auch zwischen Studierenden und ihren Professorinnen und Professoren, sagt Sarah Kehl. Davon zeugt das aktive Alumni-Netzwerk der Lucerne Academy. Dieses hat einerseits zum Ziel, die Absolventinnen und Absolventen an ein weltweites Alumni-Netzwerk anzuschliessen, andererseits steht es potentiellen Teilnehmenden unterstützend zur Seite. So können interessierte Studentinnen und Studenten über verschiedene Anlaufstellen in Kontakt mit dem Alumni-Netzwerk treten und sich von diesem auf ihrem Weg zur Lucerne Academy beraten und betreuen lassen.

Neue Leitung

Die Lucerne Academy for Human Rights Implementation findet dieses Jahr bereits zum elften Mal statt. Neu obliegt die Leitung Prof. Dr. Sebastian Heselhaus, Spezialist für Menschenrechte und Professor an der Universität Luzern, und Sarah Kehl, MLaw, in der Funktion als Associate Director.

Weitere Infos
www.lucerne-academy.ch