Forschung zur Wechselwirkung von Muskeln und Sehnen

Für ihr Postdoc-Projekt im Bereich Biomechanik macht Fransiska Bossuyt den Gang ins Ausland. Möglich wird der Forschungsaufenthalt durch ein vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) erhaltenes Mobilitätsstipendium.

Fransiska Bossuyt

Ziel der Studie ist es, neue Befunde über die Wechselwirkung zwischen Sehnen und Muskeln bei dynamischen Bewegungen zu erhalten, und zwar am lebenden Körper. Die empirischen Ergebnisse sollen die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der muskuloskelettalen Biomechanik vorantreiben. Es handelt sich um einen Beitrag, um die Vorbeugung und die Rehabilitation von Muskel- und Sehnenverletzungen sowie -krankheiten zu verbessern.

Fransiska Bossuyts Forschungsvorhaben baut auf ihrer Dissertation am Departement für Gesundheitswissenschaften und Medizin an der Universität Luzern auf, die sie in diesem Herbst verteidigen wird. Prof. Dr. Armin Gemperli, Assistant Professor in Health Sciences with a focus in Rehabilitation Research, und Prof. Dr. Michael Boninger, MD, von der University of Pittsburgh betreuen ihre Doktorarbeit. In diesem Rahmen untersuchte Bossuyt, wie sich bei Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern mit einer Rückenmarksverletzung (SCI) Ermüdung beim Rollstuhlfahren auf Risikofaktoren für Schulterschmerzen auswirkt. In den Gebäulichkeiten der Schweizer Paraplegiker-Forschung (SPF) in Nottwil, die Kooperationspartnerin des Departements für Gesundheitswissenschaften und Medizin ist, führte sie dazu mit rund 50 Personen mit einer Rückenmarksverletzung Messungen der Schultermuskeltätigkeit und Biomechanik des Rollstuhlfahrens durch.

Gastinstitut in Calgary

Die Anschlussforschung soll auch hinsichtlich Schulterschmerzen, an denen mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung mit SCI leidet, zu neuen Erkenntnissen führen. Für das aktuelle Projekt geht Fransiska Bossuyt im Mai 2020 für eineinhalb Jahre ans Human Performance Laboratory (HPL) an der Faculty of Kinesiology an der University of Calgary; vor Ort ist Prof. Dr. Walter Herzog ihr Betreuer. Bossuyt sagt zum HPL: "Es handelt es sich um eines der wenigen Forschungsinstitute auf der Welt, welches dieses Projekt aufgrund seiner langjährigen Expertise auf diesem Gebiet, der umfassenden Erfahrung mit den beschriebenen Methoden und der hervorragenden Mitarbeitenden und Einrichtungen erfolgreich unterstützen können." Möglich macht den Forschungsaufenthalt die Bewilligung eines sogenannten Early-Postdoc.Mobility-Stipendiums des Schweizerischen Nationalfonds.