Religionspädagogische Tagung Luzern 2023

multi-, inter- und transreligiös Lernen?

mit Hauptvorträgen von Prof. Karlo Meyer und Prof. Martin Baumann

Datum: 5. Juni 2023
Zeit: 09.15 Uhr bis 17.15 Uhr
Ort: Hörsaal 7

Religiöse Diversität: Ein Begriff der Stunde
Die religiös-kulturelle Buntheit von Ansätzen, Glaubens- und Unglaubensbekenntnissen führt zu inspirierenden interreligiösen runden Tischen, zu multikulturell-festlichen Märkten und Konzerten, zur Kombination von Herzensgebet und Zazen für Meditationsfreudige oder sogar zur Denkmöglichkeit des atheistisch-Christseins.

Aber auch: Probleme und Fragen. Zum Beispiel um die Möglichkeiten und Grenzen interreligiösen Dialogs, um Macht, oder um das friedliche Miteinander von Religionen in einem säkularen Staat.

Klar ist: Religiöse Toleranz, Religionsfreiheit und religiöse Autonomie sind keine Selbstverständlichkeit. Sie gehören zu den Werten, die immer wieder von Neuem errungen werden müssen, um Geltung und Anerkennung finden zu können. Sie sind immer abhängig vom Engagement der verantwortlichen Gruppen in der Gesellschaft, von der Leidenschaft und der Offenheit, welche der/die Einzelne dafür einzusetzen bereit ist.

Interreligiöses Lernen ist nicht nur für Religionen und Religionsangehörige wichtig.
Die Gesellschaft ist zur Zeit, global und lokal, mit Fragestellungen konfrontiert, für die auch interreligiöse und interkulturelle Kompetenzen notwendig sind.

Die Weltgesellschaft steht vor grossen gesellschaftspolitischen Herausforderungen: Herausforderungen durch Migration, Spannungen entlang einer politisch instrumentalisierten «Konfliktlinie Christentum-Islam», ethische Aufgaben, Fragen angesichts von Klimakrise, unterdrückten Menschengruppen, usw. In all diesen Feldern spielen Religionen und deren (Un-)Fähigkeit zu einem friedlichen Miteinander und Füreinander eine zentrale Rolle.

Interreligiöses Lernen heisst heute etwas anderes als vor einigen Jahren.
Interreligiöses Lernen gibt es inzwischen vielfältig: analog und digital, religionskundlich und existentiell, sich begegnend und sich profilierend, kritisch und mutig, wissenschaftlich oder persönlich. Ja sogar der Begriff des «Interreligiösen» selbst, seine Angemessenheit, steht zur Debatte, ihm werden Begriffe wie multireligiös, transreligiös, interpositionell zur Seite gestellt.

Von hier aus fragen wir
mit Blick auf die Schweiz und darüber hinaus,
mit Blick auf konfessionelle Religionspädagogik, aber auch darüber hinaus:

  • Was heisst religiöses Lernen in religiös diverser Gesellschaft heute?
  • Welche Arten und Modelle interreligiösen Lernens gibt es?
  • Wo und wie lassen sich interreligiöse Kompetenzen aktiv fördern?
  • Wieviel kulturelle und religiöse Sensibilität und interreligiöse Sprachfähigkeit brauchen wir?
  • Wie hängen konfessionell-religiöse Kompetenzen, interreligiöse Kompetenzen und, vielleicht, auch transreligiöses Lernen zusammen?

Wir denken interreligiös weiter. Hierzu laden wir Sie herzlich ein! 
(Anmeldeschluss: 28. Mai 2023)

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