Zwei Luzerner Matura­arbeiten zu Religion und Ethik ausge­zeichnet

Auch dieses Jahr küren die Theologische Fakultät und das Religionswissenschaftliche Seminar der Universität Luzern zwei Maturaarbeiten mit dem Luzerner Religionspreis. Die beiden Autorinnen wagten sich an zwei herausfordernde Themen, die sich beide mit Bildung beschäftigen, allerdings in ganz unterschiedlichen Kontexten.

Die Gewinnerinnen des diesjährigen Religionspreises: Chiara Burri (links) und Hannah Wirz (Bild: Benno Bühlmann)

Die Fachjury war sich einig, dass es wie im Vorjahr wieder zwei Maturaarbeiten auf den ersten Platz geschafft haben. Die beiden Autorinnen werden den mit je CHF 500.- dotierten Preis an ihrer Maturafeier entgegennehmen dürfen.

Wie wird Unterricht noch gendergerechter?

Chiara Burri, Schülerin der Kantonsschule Alpenquai Luzern, hat sich in ihrer Arbeit «Sexismus in der Bildung: Der Weg zum genderorientierten Unterricht» mit einem aktuellen Problem kompetent auseinandergesetzt. Sie legt ausgehend von begrifflichen Grundlagen dar, wie die Gleichberechtigung in der Schule weiter vorangebracht werden kann. Dabei geht sie fundiert und differenziert auf Ursachen und Lösungsansätze für einen gendergerechten Unterricht ein. Besonders positiv von der Jury erwähnt wurde der praxisbezogene Leitfaden zur Umsetzung des Anliegens.

Von der aktuellen Situation von Koranschülern im Senegal

Die zweite Auszeichnung geht an Hannah Wirz, die die Kantonsschule Musegg Luzern besucht. Mit ihrer Arbeit «Die Talibés im Senegal – im Spannungsfeld verschiedener Kindheits- und Bildungskonzepte» erschliesst sie den Leserinnen und Lesern eine westafrikanische Welt: Hierzu erklärt sie verständlich und reflektiert die komplexen bildungspolitischen und religiösen Verflechtungen, in denen die jungen Koranschüler lernen, leben und betteln müssen, was im Widerspruch zu Menschen- und Kinderrechten steht. Der gekonnte Perspektivenwechsel von einer westlichen zu einer senegalesischen Sicht zeichnet die Problemanalyse besonders aus.

Der Luzerner Religionspreis

Mit dem Luzerner Religionspreis, der 2006 erstmals ausgeschrieben wurde, würdigen die Theologische Fakultät sowie das Religionswissenschaftliche Seminar der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern das Engagement von Schülerinnen und Schülern im Hinblick auf das Themenspektrum Religion, indem sie herausragende Maturaarbeiten zum Thema Religion und Ethik auszeichnen. Der Preis, der mit 500 Franken dotiert ist und von der Universitätsstiftung entrichtet wird, wird jedes Jahr ausgeschrieben. Zugelassen sind Arbeiten aus allen Fächern und aus der gesamten deutschsprachigen Schweiz.

Mehr Informationen und Auskunft

www.unilu.ch/religionspreis

Religionswissenschaftliches Seminar

Prof. Dr. Christian Höger, Professor für Religionspädagogik und Katechetik

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