Friedenspreis geht an Vereinigung gegen Rassismus

Die israelische Organisation "Tag Meir" (Vereint gegen Rassismus) erhält den Mount Zion Award 2019. Zudem wird der deutsche evangelische Theologe und Judaist Michael Krupp für sein Lebenswerk geehrt.

Botschafterinnen und Botschafter für den Frieden: Aktivistinnen und Aktivisten von Tag Meir bei bei einer Verteilaktion von Rosen in Jerusalem.

Der Mount Zion Award wird vom Institut für Jüdisch-Christliche Forschung (IJCF) der Universität Luzern im Namen der Mount Zion Foundation und in Zusammenarbeit mit der Dormitio-Abtei der Benediktiner in Jerusalem verliehen. Die Auszeichnung geht an Personen oder Organisationen, die sich für die Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen in Israel/Palästina erfolgreich einsetzen – das letzte Mal 2017 an den inzwischen verstorbenen Schriftsteller Amos Oz.

Die Verleihung des Preises findet alle zwei Jahre am Nostra-Aetate-Tag, diesmal am 3. November, auf dem Jerusalemer Zionsberg statt. Sitz der Stiftung, die von Pfarrer Dr. Wilhelm Salberg (1925–1996) gegründet wurde, ist das IJCF.

Dr. Gadi Gvaryahu, Präsident von Tag Meir

Die Dachorganisation Tag Meir vereint 48 unterschiedliche Gruppen in der israelischen Gesellschaft im Kampf gegen Rassismus und Gewalt. Die interreligiöse Vereinigung engagiert sich politisch und juristisch und organisiert öffentliche Veranstaltungen, um die Stimme derjenigen zu erheben, die sich für demokratische Werte einsetzen. Im Rahmen vom "Urgent Response", dem bekanntesten Programm, machen die Mitglieder innerhalb von 24 bis 48 Stunden Opfern von jüdischen und arabischen Hassverbrechen in Israel und im Westjordanland Kondolenzbesuche, überstreichen rassistische Graffiti und helfen beim Wiederaufbau beschädigter religiöser Stätten.

Tag-Meir-Präsident Dr. Gadi Gvaryahu nimmt die Auszeichnung stellvertretend für das Bündnis entgegen.

Dr. Michael Krupp

Dr. Michael Krupp (geb. 1938) wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Krupp studierte evangelische Theologie, Judaistik und Islamwissenschaften. Lange Zeit betreute er in Jerusalem deutsche Theologiestudierende an der Hebräischen Universität und leitete das Büro der "Aktion Sühnezeichen". Er war Vorsitzender der Israel-Interfaith-Association und Mitbegründer des 1978 gegründeten Studienprogramms "Studium in Israel". 

Geehrt werden Krupps Verdienste als akademischer Gelehrter, Talmudforscher und Experte für jüdische Geschichte sowie als Pazifist und Pionier des interreligiösen Glaubens in Israel und Palästina.