Erster Laienbruder als Generaloberer in Orden für Laien und Kleriker bestätigt

Auch Laien können Kleriker leiten. Dieser früher unmögliche Umstand wird durch Franziskus nun Stück für Stück geändert. Ein weiters Beispiel findet sich im Ordensrecht.

Nun wird erstmals ein Laienbruder Generaloberer eines Ordens mit Priestern und Nichtpriestern. Der Vatikan bestätigte zu Wochenbeginn die Wahl des US-Amerikaners Bruder Paul Bednarczyk zum Oberen der in Frankreich gegründeten Kongregation vom Heiligen Kreuz (CSC), wie die Ordensgemeinschaft bekannt gab. Die Entwicklung wurde demnach durch eine entsprechende kirchenrechtliche Entscheidung („Reskript“) von Papst Franziskus Mitte Mai ermöglicht. Der Papst verfolge einen Kurs vorsichtiger „Entklerikalisierung“ durch eine Betonung der Trennung zwischen geistlicher Autorität und Weihesakrament. 

„Die Entscheidung des Heiligen Vaters, einem Bruder zu gestatten, als oberster Moderator in einer gemischten Kongregation von Priestern und Brüdern zu dienen, ist eine beispiellose Bestätigung der Berufung des Ordensbruders in der Kirche“, wird Bruder Bednarzcyk auf dem Internetportal seiner Kongregation zitiert. Er war in den vergangenen sechs Jahren Generalvikar und erster Assistent seines Vorgängers, des US-Amerikaners Pater Robert Epping.

Die Congregation de Sainte-Croix (CSC) wurde 1837 in der französischen Diözese Le Mans vom 2007 seliggesprochenen Pater Basile Moreau gegründet. Sie zählt heute rund 1.200 Priester und Laienbrüder in 15 Ländern, vor allem in den USA. In erster Linie widmet sie sich der Glaubensunterweisung in Schulen, Pfarren, Missions- und Sozialwerken. Die Kongregation betont, die „grundlegende Gleichheit zwischen Priestern und Brüdern“ sei „das Herzstück ihrer Identität, ihres Charismas und ihrer Sendung“.

Newsmeldung (wörtlich) aus:  https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2022-07/frankreich-csc-generaloberer-laienbruder-priester-bednarczyk.html (07.07.2022).