Öffentliche Ringvorlesungen im Herbstsemester 2018

Fünf Vortragsreihen laden zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung ein. Die Veranstaltungen bieten ein breites Spektrum an Themen – vom Wandel religiöser Praktiken über den Zusammenhang von Familie und Staat bis zur Rehabilitation als zentrales Element im künftigen Gesundheitssystem.

Blick auf die Fassade des Uni/PH-Gebäudes, in dem die Ringvorlesungen stattfinden

Die Vorträge der Ringvorlesungen stehen allen Interessierten offen und sind kostenfrei. Sie können auch einzeln und unabhängig voneinander besucht werden.

Praxis der Religionen

Obwohl sich religiöse Praktiken und rituelle Formen nur langsam verändern, unterliegen sie dem gesellschaftlichen Wandel. Die Vorlesungsreihe "Die Praxis der Religionen – Herausforderungen und neue Formen" geht der Frage nach, welche neuen Formen religiöser Praktiken sich in den vergangenen Jahren in verschiedenen Lebensbereichen entwickelt haben und stellt deren Vielfalt vor.

Durchgeführt wird die Vorlesungsreihe vom Religionswissenschaftlichen Seminar und vom Zentrum Religionsforschung. Neben sechs Vorträgen steht eine Exkursion zum Hindu-Tempel in Emmenbrücke und zur mazedonisch-orthodoxen Kirche in Triengen auf dem Programm. Eröffnet wird die Veranstaltung von Dr. Simon Erlanger von der Universität Luzern und von Dr. Maria Brun. Erlangers Vortragsthema lautet "Von Laubhütten und Synagogen: Tradition und Anpassung jüdischer Frömmigkeitsformen". Brun spricht über "Tradition und Anpassung von Ritus und Liturgie bei christlich-orthodoxen Kirchen in der Diaspora".

Flyer "Die Praxis der Religionen – Herausforderungen und neue Formen", ab 27. September, donnerstags 17.15 Uhr, Universität Luzern, Hörsaal 8 (EG)

Recht der nachhaltigen Nutzung

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät bietet die Ringvorlesung "Recht der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen (RNR)" an. Diese möchte einen Überblick zu allen Rechtsmaterialien geben, die sich mit dem Schutz und der Nutzung der natürlichen Ressourcen von Kultur- und Naturraum auseinandersetzen. Die damit verbundenen divergierenden Interessen bilden letztlich nicht bloss eine interessante juristische Fragestellung, sondern einen grundlegenden Wendepunkt für die künftige Gestaltung menschlichen (Über-)Lebens.

Durchgeführt wird die Veranstaltung vom Zentrum für Recht und Nachhaltigkeit (CLS) und dem Lehrstuhl für öffentliches Recht und Recht des ländlichen Raums an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Den Auftakt des fünfteiligen Zyklus macht Prof. Dr. Silke Ruth Laskowski von der Universität Kassel mit dem Vortrag "Nachhaltige Wassernutzung in der Landwirtschaft: Regulierung der Verwendung von Gebrauchtwasser in der Bewässerung".

Flyer "Recht der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen", ab 27. September, donnerstags 18.15 Uhr, Universität Luzern, 4.B55 (4. Stock)

Staat und Familie

Seit 2016 gibt es den Forschungsschwerpunkt "Wandel der Familie im Kontext von Migration und Globalisierung", geleitet von den Professorinnen Bettina Beer, Martina Caroni und Stephanie Klein. In diesem Herbst findet dazu die Ringvorlesung "Staat und Familie: Recht, Praxis und Ideale im Vergleich" statt.

Die Beziehung zwischen Staat und Familie hat verschiedene Dimensionen, von religiösen und rechtlichen über politische bis hin zu soziokulturellen. In den meisten Nationalstaaten geniessen Ehe und Familie besonderen rechtlichen Schutz. In der Praxis stellt sich hierzu die Frage, was unter Familie zu verstehen ist – Familienformen befinden sich in der Diskussion und damit im Wandel. Die Referentinnen und Referenten erforschen in ihren Beiträgen das Spannungsfeld zwischen Familie, Recht und Staat. Die neunteilige Ringvorlesung startet mit dem Vortrag "Staat, Landrechte und Familie in Papua-Neuguinea" von Bettina Beer.

Flyer "Staat und Familie: Recht, Praxis und Ideale im Vergleich", ab 18. September, dienstags 18.15 Uhr, Universität Luzern, 4.B47 (4.Stock)

Aufklärung und Alterität

In der Vorlesungsreihe "Aufklärung und Alterität. Damals und heute" geht es um den Begriff Alterität in seinem Verhältnis zur Aufklärung. Alterität kommt vom Lateinischen und bedeutet "das Andere", "Andershaftigkeit". Beim philosophischen Begriff Alterität geht es um die Herausbildung von Identität, die sich in Abgrenzung zum Anderen konstituiert. Die Veranstaltung untersucht Alterität sowohl historisch als auch systematisch und stellt einen Bezug zur Zeit der Aufklärung her.

Organisiert wird die Vorlesungsreihe von Christine Abbt, welche die SNF-Förderungsprofessur Philosophie an der Universität Luzern innehat und den Auftakt der achtteiligen Serie macht. Die Vorträge werden in deutscher oder englischer Sprache gehalten. Die Diskussionen finden auf Deutsch statt.

Flyer "Aufklärung und Alterität. Damals und heute", ab 27. September, 18.15 Uhr, Universität Luzern, 3.B58 (3.Stock)

Rehabilitation in Health Systems

Verschiedene Expertinnen und Experten zum Thema Rehabilitation werden sich in der auf Englisch abgehaltenen Veranstaltungsreihe "Rehabilitation in Health Systems: A Global Perspective" zum Gesundheitssystem äussern. Durchgeführt wird der Zyklus vom Center for Rehabilitation in Global Health Systems.

Da die Bevölkerung immer älter wird, geht die Weltgesundheitsorganisation WHO davon aus, dass die Anzahl Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen steigen wird. Deswegen messen die internationalen Expertinnen und Experten dieser Vorlesungsreihe der Rehabilitation grosse Bedeutung zu für das zukünftige Gesundheitssystem. Robert Jagodzinski eröffnet die fünfteilige Serie mit seinem Vortrag "The Foundation for Active Rehabilitation in Poland: A Peer Led Model of Comprehensive Rehabilitation after Spinal Cord Injury".

Flyer "Rehabilitation in Health Systems: A Global Perspective", ab 3. Oktober, mittwochs 17 Uhr, Universität Luzern, Hörsaal 9 (1. UG)