"Angstlust. Eine Ansteckung aus der Vergangenheit"

Valentin Groebner schreibt im aktuellen Merkur über Angst als Wiederholung des unheimlich vertrauten - und wie die Welt angenehm übersichtlich wird, wenn man Angst hat.

28. Dezember 2020, Zürich. Vor dem Supermarkt auf der Limmatbrücke steht ein dünner Mann mit Trainingshosen und weit aufgerissenen Augen und fängt plötzlich an zu schreien, auf Italienisch: »Vi sarete tutti morti«, immer wieder. Die Passanten weichen ihm höflich aus (er trägt keine Maske) und gehen weiter. Der schreiende Mann hat ja Recht, wir werden alle sterben. Aber weil das vermutlich nicht gleich jetzt geschieht, trotz der neuen ansteckenden Krankheit, bringen wir vorher noch unsere Nachweihnachtseinkäufe nach Hause. Was für eine Geschichte wollte er erzählen? weiterlesen.

Als Ergänzung zum Merkur-Artikel, sei an dieser Stelle noch an das spannende Interview von Valentin Groebner im Deutschlandfunk-Kultur zu verweisen. zum interview.