Konventionen der Arbeitsintegration von Menschen mit Behinderung zwischen Arbeitgeber und Invalidenversicherung (1945-2008)

Dr. Alan Canonica (Hochschule Luzern)

Im Rahmen des Kolloqiums Sozialforschung (organisiert von Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone und Dr. Kenneth Horvath).

Datum: 14. Oktober 2020
Zeit: 16.15 Uhr bis 17.45 Uhr
Ort: Frohburgstrasse 3, 4.B01

Zunehmend wird die Ökonomie der Konventionen, die ihre Ursprünge in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hat, auch für historische Studien berücksichtigt. Es werden Chancen und Herausforderungen in der Anwendung des theoretischen Ansatzes für die Geschichtswissenschaft reflektiert. Gleichzeitig wird anhand eines Dissertationsprojekts konkret aufgezeigt, wie die Ökonomie der Konventionen für die Bearbeitung von historischem Quellenmaterial eingesetzt werden kann. In meiner Dissertation habe ich die Arbeitsintegration von Menschen mit Behinderung in der Schweiz seit 1945 untersucht. Der Fokus liegt dabei auf Aushandlungsprozessen zwischen Invalidenversicherung und Arbeitgebenden. Auf welche Konventionen bezogen sich Arbeitgebende bei der Anstellung oder Weiterbeschäftigung von Menschen mit Behinderung und welche Rechtfertigungsmuster wendete die Invalidenversicherung an, um die Kalküle profitorientierter Unternehmen für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu beeinflussen?