«Open Science Preis» für Projekt zu visueller Soziologie

Sebastian W. Hoggenmüller, Oberassistent am Soziologischen Seminar, erhält den «Open Science Preis» der Universität Luzern. Die Auszeichnung wird jährlich im Rahmen der internationalen «Open Access Week» verliehen.

Rektor Bruno Staffelbach, Sebastian W. Hoggenmüller, Studierende
(v.l.) Rektor Bruno Staffelbach, Preisträger Sebastian W. Hoggenmüller und am Gewinner-Projekt beteiligte Studierende.

Mit der Auszeichnung werden Leistungen von Forschenden im Bereich «Open Science» (s. Box) honoriert. Die prämierten Projekte zeigen Beispielhaft, wie «Open Science» in der Praxis umgesetzt werden kann. Ausserdem soll mit dem Preis die Sichtbarkeit von Forschungsleistungen erhöht sowie Innovation und Zusammenarbeit gefördert werden.

Kreativer Zugang

Im Anschluss an ein Masterseminar im Bereich der visuellen Soziologie hat Sebastian Hoggenmüller kreative Wege entwickelt, die im Seminar gewonnen Erkenntnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zusammen mit seinen Studierenden und einem Fotografen konzipierte er eine Postkartenbox mit alternativen Stadtansichten (s. frühere Meldung), inkl. pointierten Theoriebeschrieben in verständlicher Sprache. Diese Box ist momentan analog erhältlich, deren Inhalte sollen aber bald auch digital frei zugänglich sein. Hoggenmüller, dessen Projekt sich gegen fünf andere Eingaben durchgesetzt hat, sagt dazu: «Soziologische Forschung an der Universität Luzern soll nicht nur Gesellschaft untersuchen, sie soll auch gesellschaftlich sichtbar sein.»

Nicht nur wegen seines Projekts zur visuellen Soziologie wurde Dr. Hoggenmüller ausgezeichnet, auch sein Engagement im Bereich «Open Access», etwa die frei zugängliche Veröffentlichung seiner Dissertation oder die Publikation eines Sonderhefts der «Schweizerische Zeitschrift für Soziologie», haben zum Entscheid der Jury, die aus Vertreterinnen und Vertretern aller Fakultäten und des Departements Gesundheitswissenschaften und Medizin besteht, beigetragen.

«Open Access Week» in Luzern

Verliehen wurde der mit 500 Franken dotierte Preis von Rektor Bruno Staffelbach anlässlich der jährlichen internationalen «Open Access Week», an der sich die Luzerner Hochschulen und die Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) Luzern bereits zum vierten Mal beteiligen. Auch in den beiden Vorjahren wurden herausragende wissenschaftliche Leistungen geehrt, damals noch mit einem engeren Fokus auf «Open Access», mit dem sogenannten «LORY-Preis» (s. Meldungen 2021 und 2020)

Während der «Open Access Week» finden campusweit Veranstaltungen rund um verschiedene Aspekte von «Open Access» statt, etwa zu Möglichkeiten, «Open Access» zu publizieren, zur Finanzierung oder Qualität von «Open-Access-Publikationen». Nebst diesen Informationsveranstaltungen bietet die ZHB weitere Dienstleistungen für Luzerner Forschende wie Beratungen oder die Bereitstellung von Infrastruktur für «Open-Access-Veröffentlichungen».

Freier Zugang zu Wissenschaft

«Open Science» ist eine globale Bewegung, die Offenheit und Transparenz in der Wissenschaft verlangt und vorantreibt. Das heisst, wissenschaftliche Informationen sollen, soweit ethisch und rechtlich möglich, frei zugänglich und optimal nutzbar sein. Dies kann sich auf Publikationen beziehen (Open Access), Lehr und Lernmaterialen (Open Educational Resources), Daten (Open Research Data), Code (Open Source) oder weitere wissenschaftlich relevante Bereiche.

Der Verband aller Schweizer Hochschulen, swissuniversities, hat sich durch die nationale «Open Access Strategie» sowie durch die nationale «Open Research Data Strategie» zum Ziel gesetzt, «Open Science» an den Schweizer Hochschulen umzusetzen, wozu sich auch die Universität Luzern bekennt. Massnahmen, um Forschende für das Thema zu sensibilisieren und Informationen bereitzustellen, beinhalten u. a. Info-Veranstaltungen wie die «Open Access Week» oder die «Love Data Week», die Ausarbeitung einer «Open Science Strategie» und der «Open Science Preis».