Ländlicher Sport oder städtischer Kommerz?

Schwingen verbinden wir gedanklich mit dem ländlichen Raum, wo sich unter Begleitung von Schweizerfahnen, Alphornklängen und Jodelgesang kräftige Typen einen sauberen Kampf liefern. Doch so einfach ist die Sache nicht: Im Schwingen steckt mehr Stadt als man meint, wie Simon Engel und Michael Jucker im neusten Beitrag der Serie «Geschichte im Blick» zeigen.

Abderhalden Jörg, Sempach Matthias, Forrer Arnold, Wenger Kilian. Dies ist eine willkürliche Auswahl von Schwingerkönigen aus den letzten zwanzig Jahren. Ihre Berufe: Schreiner, Landwirt, Käsermeister und Zimmermann. Typisch Land halt. Auch die Preise an einem Schwingfest sind bodenständig-ländlich: Ein Muni für den Sieger, Naturalgaben wie Waschmaschinen oder Fresskörbe für die im Rang klassierten. Oft gesponsert von auf dem Land verankerten KMU. Kurzum: Schwingen steht für Schweizer Tradition und Ländlichkeit. Ein Blick in die Geschichte zeigt aber, dass schon früh auch in Städten geschwungen wurde und Städter massgeblich definierten, was wir heute unter ‘ländlichem’ Schwingen verstehen. Hier weiterlesen.

Alle bisherigen Texte der Serie «Geschichte im Blick», die von Britta-Marie Schenk und Daniel Allemann vom Historischen Seminar Luzern in Kooperation mit dem SonntagsBlick Magazin herausgegeben wird, sind hier abrufbar.

 

Bildquelle: Das Schwingfest in Zürich. [Zürich] : [...] Füssli e. Comp., [nicht vor 1798]. Zentralbibliothek Zürich, GRA 2.87, https://doi.org/10.3931/e-rara-67517