Jan Haugner
wissenschaftlicher Mitarbeiter des SNF-Eccellenza-Projekts "Republican Secrets"
T +41 41 229 56 26
jan.haugner @ unilu.ch
Frohburgstrasse 3, Raum 3.A11
CV
Jan Haugner, geboren 1997 in Worms, studierte von 2016 bis 2019 zuerst Geschichte und Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, bevor er dort von 2019 bis 2022 im Masterstudiengang die Geschichte der Frühen Neuzeit studierte. Sein inhaltlicher Schwerpunkt lag dabei vor allem auf der frühneuzeitlichen Hexenlehre und -verfolgung im HRR.
In seiner Masterarbeit verglich er die Menschenbilder in Texten mit magischem Bezug aus der Feder von Jean Bodin, Johann Fischart und Paracelsus. Seit September 2022 promoviert er im Projekt «Republican Secrets» bei Ass.-Prof. Dr. Nadir Weber zur Rolle von Archiven bei der Geheimhaltung von Staatsgeheimnissen frühneuzeitlich-eidgenössischer Orte.
Während seines Studiums war er vier Jahre als freier Mitarbeiter und zwei Jahre als festes Redaktionsmitglied für die Allgemeine Zeitung sowie drei Semester als Tutor am Arbeitsbereich für Neuere Geschichte der Johannes Gutenberg-Universität tätig.
Forschung
Forschungsschwerpunkte
- Hexenlehre, -literatur und -verfolgung im HRR
- Frühneuzeitlich-christliche Dämonologie
- Medizinische, religiöse und magische Menschenbilder in der deutschsprachigen Literatur des 16. Jahrhunderts
- Geheimhaltungspraktiken und Archivwesen im Europa der Frühen Neuzeit, unter besonderer Berücksichtigung der Eidgenossenschaft
Forschungsprojekte
Laufende Projekte
Dissertationsprojekt: Die Archivierung von Staatsgeheimnissen in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft
Als Sammelort von Verwaltungsunterlagen waren obrigkeitliche Archive stets Informationszentren, die sowohl allgemeines als auch geheimes Wissen beherbergten. Welche Massnahmen zum Schutz der Staatsgeheimnisse konnten bei der Organisation eines Archivs getroffen werden? Wie wirkte sich die materielle Anwesenheit der arcanaimperii auf die räumliche Struktur der geistigen Schatzkammer der Republik aus? Wer erhielt Zugang und welche politischen und sozialen Aufstiegschancen versprach ein Zugriff auf die Staatsgeheimnisse?
Diese und weitere Fragen untersucht Jan Haugner im Teilprojekt C des SNF-Eccellenza-Projekts «Republican Secrets» anhand der Akten ausgewählter Orte der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft. Der zeitliche Schwerpunkt wird dabei auf dem 17. und 18. Jahrhundert liegen – mit besonderer Berücksichtigung der Zeit von 1680 bis 1720, in der die Arkanpolitik in der Eidgenossenschaft einen Höhepunkt erreichte und mehrere Orte ihre Archive reorganisierten. Mit der vergleichenden Untersuchung von Archivpraktiken will das Promotionsprojekt einen Beitrag zur Erforschung der politischen Kultur und des kollektiven Gedächtnisses in Republiken der Frühen Neuzeit leisten.