Strafbarkeit der Beschneidung von Jungen im Kindesalter?

Der Tagungsband thematisiert die in der Schweiz umstrittene Frage der Strafbarkeit der medizinisch nicht notwendigen Beschneidung von Jungen im Kindesalter. Es greifen diverse rechtliche Aspekte ineinander, die auf medizinische, anthropologische, theologische und kulturelle Gegebenheiten treffen.

In der Schweiz existiert weder eine Strafvorschrift (wie bei der weiblichen Genitalverstümmelung) noch eine Norm, die die medizinisch nicht in­di­zier­te Zirkumzision an noch urteilsunfähigen Jungen unter bestimmten Bedingungen erlaubt, wie dies im deutschen Recht der Fall ist. Die Frage, ob die sogenannte Knabenbeschneidung tat­bestandlich Körperverletzung ist und unter welchen Voraussetzungen sie gegebenenfalls als gerecht­fer­tigt erscheint, lässt sich genauso nur interdisziplinär beantworten wie die Frage der Ge­bo­ten­heit einer strafrechtlichen Verfolgung.

Im April 2022 fand an der Universität Luzern eine Tagung statt, die diese Perspektiven aufgegriffen und diskutiert hat. Der vorliegende Band umfasst die verschiedenen Beiträge. Zudem war in «cogito», dem Wissensmagazin an der Universität Luzern, ein Interview zum Thema erschienen.

Andreas Eicker (Hrsg.)
Strafbarkeit der Beschneidung von Jungen im Kindesalter?
Rechtliche Würdigung der medizinisch nicht indizierten Zirkumzision vor dem Hintergrund anthropologischer und theologischer Perspektiven

Stampfli, Zürich 2023

Mehr Informationen (Stämpfli Verlag)

Flyer